Impulse

„Achtung, dieser Beitrag könnte KI enthalten.“

Ich schreibe mit KI. Nicht, weil sie für mich denkt – sondern, weil ich besser denke, wenn ich nicht allein denke. Warum wir endlich aufhören sollten, Texte nach Satzzeichen zu beurteilen – und stattdessen über Gedanken, Wirkung und Haltung sprechen.

Ich oute mich: Ich nutze KI beim Schreiben. Und zwar regelmäßig.

Nicht, um mich vor dem Denken zu drücken. Sondern, weil ich besser denke, wenn ich nicht allein denke. Kritiker:innen schreien jetzt auf: "Neeein, die KI kann doch nicht denken!" Stimmt. Fühlt sich für mich manchmal wirklich so an.

KI ist für mich beim Schreiben das, was ein Whiteboard in einem Workshop ist: Ein Sparringspartner. Ein Sortierwerkzeug. Eine Strukturhilfe.

Trotzdem ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich einen Gedankenstrich lieber durch ein Komma ersetze. Nur für den Fall. Man will ja nicht direkt verdächtig wirken.

Denn was in letzter Zeit in den sozialen Netzwerken passiert, erinnert mich ein bisschen an Hexenjagden im Mittelalter:

„Das ist doch KI!“, „Hab ich sofort erkannt!“, "Gedankenstriche nutzt doch nur die KI!", „Typisch generisch formuliert!“

Aber was genau soll das eigentlich beweisen? Dass jemand auf Rechtschreibung achtet? Oder dass ein Text lesbar strukturiert ist? Oder jemand Satzzeichen nutzt, die man nicht so einfach hinbekommt?

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So einfach klappt's mit dem Gedankenstrich "–" [Alt] gedrückt halten und nacheinander die Tasten [0], [1], [5], [0].

Seit wann ist gute Sprache verdächtig? Müssen wir jetzt absichtlich Tippfehler einbauen, um menschlich zu wirken?

Ich finde: Ein mittelmäßiger Text aus 100 % Mensch bringt mir weniger als ein guter Text mit KI – solange der Gedanke dahinter echt ist und auch verstanden wird.

Und ja, meine Gedanken sind echt. Nur eben besser sortiert, wenn ich sie nicht allein durch den Nebel der eigenen Wortfindung schiebe. Ich bin ein chaotisch denkendes und manchmal auch handelndes Individuum. Gerade im Schreibprozess bin ich dankbar für jedes Sparring, gerne auch von einer künstlichen Intelligenz.

Lasst uns doch über Inhalte sprechen. Über Wirkung. Über Perspektiven.

Nicht über Satzzeichen als Beweismittel.